Das Wort Gekröse stammt aus dem Mittelhochdeutschen – Gekrœse – und bedeutet wörtlich übersetzt „kleines Gedärm“. Ebenso geläufig ist der englische Begriff mesentery – zu Deutsch Mesenterium – der seinen Ursprung aus dem Lateinischen und Griechischen hat. Übersetzt bedeutet mesentery „midgut“, also eine Bezeichnung für den mittleren Darmbereich.
Anatomisch gesehen handelt es sich beim Gekröse um eine Doppelbauchfalte, die als Aufhängeband für andere Organe dient. Sie verbindet Teile des Verdauungstraktes – unter anderem Magen und Darm – mit der hinteren Bauchwand.
An seinem Ursprung – der sogenannten Wurzel – ist das Gekröse mit jenen Strukturen verbunden, die sich unmittelbar vor der Wirbelsäule befinden. Anatomisch gesehen handelt es sich bei der Wurzel um eine kleine Struktur, die etwa 15 cm lang und 20 cm breit ist. Sie erstreckt sich diagonal von links nach rechts, wobei sie links am zweiten Lendenwirbel und rechts nahe des Hüftknochens befestigt ist. In weiterer Folge verbindet das Gekröse auch den Magen, den Darm, die Eierstöcke, die Eileiter, die Gebärmutter und die Hoden mit der Leibeswand. Jeder Abschnitt des Gekröses trägt eine spezifische Bezeichnung, abhängig davon welche Organe an der Aufhängung beteiligt sind. Folgende Bezeichnungen sind üblich:
- Als Mesogastrium wird der Abschnitt des Magens bezeichnet, solange er sich noch in der embryonalen Entwicklung befindet. Unterschieden wird das vordere und das hintere Mesogastrium Nach der Geburt unterscheidet man zwischen unterteilt in vorderes und hinteres Mesog
astrium, das nach der Geburt als Omentummajus und Omentum m inus bezeichnet wird. - Der Begriff Mesenterium dient als Oberbegriff für den gesamten Bereich des Darms. Innerhalb der Humanmedizin ist es jedoch auch üblich vom Mesenterium zu sprechen, wenn auch speziell der Bereich des Dünndarms gemeint ist.
- Der Begriff Mesocolon bezeichnet den Abschnitt im Bereich des Dickdarms.
- Der Begriff transverses Mesocolon
bezeichnet jenen Abschnitt, der den querliegenden Teil des Dickdarms meint. - Der Begriff sigmoides Mesocolon
bezeichnet jenen Abschnitt, der den mit dem Mastdarm verbunden ist. - Der Begriff Mesoappendix
bezeichnet jenen Abschnitt, der mit dem Blinddarm verbunden ist. - Der Begriff Mesorectum bezeichnet jenen Abschnitt, der mit dem oberen Drittel des Rektums verbunden ist.
- Der Bereich Mesometrium bezeichnet jenen Bereich, der sich beidseits der Gebärmutter befindet.
- Der Begriff Mesovarium bezeichnet den Bereich der Eierstöcke.
- Der Begriff Mesosalpinx bezeichnet den Bereich der Eileiter.
- Mesometrium, Mesosalpix und Mesovarim – also jene Bereiche, die die weibliche Geschlechtsorgane betreffen – werden auch kollektiv unter dem Begriff Ligamentum latum uteri zusammengefasst.
- Im Bereich der Hoden und Nebenhoden kommt es zu einer physiologischen Besonderheit: Das Gekröse verliert, bedingt durch den Hodenabstieg, seine Verbindung zur Leibeswand. Aus diesem Grund gilt der Bereich von Hoden und Nebenhoden als Spezialfall, der nur eingeschränkt dem Gekröse zugeordnet werden kann.