Sekundäre Mesenteropathien entstehen durch äußere Einflüsse, wie zum Beispiel Vorerkrankungen anderer Organe. So kann das Mesenterium bei bösartigen Magen-Darm-Erkrankungen als Übertragungsweg zur Ausbreitung der Krebszellen im Körper dienen. Auch bei chronischen Entzündungsprozessen könnten sich Entzündungszellen über die Lymph- und Blutgefäße weiter im Körper ausbreiten. Im Folgenden finden Sie einen kurzen Überblick der sekundären Erkrankungen, die von Coffey und O’Leary in Zusammenhang mit dem Mesenterium gebracht wurden.
Maligne (bösartige) Krebserkrankungen
Durch die Feststellung, dass das Mesenterium eine zusammenhängende Struktur ist und eng mit den angrenzenden Bauchorganen zusammenhängt, wird deutlich, dass sich Krebszellen auf diesem Wege leicht von einem Organ auf ein anderes ausbreiten können. Über das Lymphsystem des Mesenteriums können sie sich auch im gesamten Körper verteilen.
Morbus Crohn
Morbus Crohn gehört zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Er verläuft schubweise und kann jeden Abschnitt des Verdauungstrakts, vom Mund bis zum After, befallen. Typisch ist eine sich durch alle Schichten der Schleimhaut ziehende Entzündung und Verdickung der Darmschleimhaut. Meist haben die Betroffenen ein Leben lang mit wiederkehrenden Schüben zu kämpfen. Coffey und O’Leary sprechen sich dafür aus, dass genauer erforscht werden solle, ob es sich bei Morbus Crohn tatsächlich um eine Darmerkrankung handelt oder ob er nicht streng genommen durch eine Störung des Mesenteriums entsteht. Durch die enge Verbindung zum Darm könne sich die Erkrankung im Verlauf auf den Darm ausbreiten. Auf diese Weise würden sich einige Besonderheiten dieser Erkrankung erklären lassen.
Übergewicht, Diabetes, Arteriosklerose und metabolisches Syndrom
Das Mesenterium scheint jedoch nicht nur eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Verdauungsorgane zu spielen. Bereits heute weiß man, dass sich im Mesenterium viel Fettgewebe ansammeln kann – im Volksmund besser bekannt als Bierbauch. Dieses Fettgewebe ist maßgeblich an der Regulation bestimmter Entzündungszeichen (CRP) im Körper beteiligt. Das C-reaktive Protein (CRP) spielt wiederum eine Rolle bei der Entstehung von Übergewicht, Arteriosklerose, Diabetes und metabolischem Syndrom. Die Forscher schlagen vor, dass weitere Studien vorgenommen werden sollten, damit festgestellt werden kann, welche Rolle das Fettgewebe des Mesenteriums bei diesen Erkrankungen spielt und ob es sich dabei um einen auslösenden Faktor dieser Erkrankungen handelt oder um eine Folgeerscheinung.