Im menschlichen Körper erfolgt eine Einteilung nach verschiedenen Mesenterien. Einige davon kommen lediglich während des embryonalen Stadiums vor und bilden sich später zurück. Eine Einteilung wird wie folgt vorgenommen:
1. Das Mesogasterium
Das Mesogasterium besteht aus dem Mesogasterium ventrale und dem Mesogasterium dorsale.
Beim Mesogasterium ventrale handelt es sich um das vordere und beim Mesogasterium dorsale um das hintere Mesenterium des Magens. Die Bildung erfolgt in der embryonalen Phase, in der weiteren Körperentwicklung nimmt es dann unterschiedliche Strukturen an:
Das Mesogasterium ventrale kann in ventrales und dorsales Mesohepaticum unterteilt werden. Aus dem ventralen Mesohepaticum entsteht das Ligamentum falciforme hepatis, aus dem Mesohepaticum dorsale das Omentum minus.
Aus dem Mesogasterium dorsale bilden sich das Ligamentum gastrolienale, das Ligamentum gastrocolicum, das Ligamentum phrenicolienale, das Ligamentum gastrophrenicum, das Ligamentum phrenicocolicum sowie das Omentum majus.
2. Mesoduodenum
Beim Mesoduodenum handelt es sich um das Mesentierum des Zwölffingerdarms, welches sich während der embryonalen Phase entwickelt. Eine Einteilung erfolgt in Mesoduodenum dorsale und Mesoduodenum ventrale. Die Anlage der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) entwickelt sich im Mesoduodenum dorsale und verwächst nach der embryonalen Phase mit der hinteren Bauchwand durch die Rückwärtsverlagerung des Duodenums. Gemeinsam mit dem Mesogastrium ventrale entsteht aus dem Mesoduodenum ventrale das Omentum minus, welches dann in Ligamentum heptoduodenale und Ligamentum hepatogastricum unterteilt wird.
3. Mesojejunum
Beim Mesojejunum handelt es sich um das Mesenterium des Leerdarms. Es ist an der hinteren Bauchwand befestigt, in ihm verlaufen Arteriae jejunales und Venea jejunales sowie Lymphgefäße und Nervenfasern, die der Versorgung des Dünndarms dienen.
4. Mesoileum
Das Mesenterium des Krummdarms wird als Mesoileum bezeichnet. Gemeinsam mit dem Mesojejunum ist es an der hinteren Bauchwand befestigt, es verlaufen in ihm Arteriae ileales sowie Venae ileales. Durch Nervenfastern und Lymphgefäße im Mesoileum wird der Krummdarm versorgt.
5. Mesorektum
Das Mesenterium des Mastdarms (Rektum) wird als Mesorektum bezeichnet und stellt verbindet Rektum und Kreuzbein miteinander.
6. Mesocolon
Das Mesocolon lässt sich wie folgt unterteilen:
- Mesocolon transversum (Mesenterium des mittleren Grimmdarmteils)
- Mescolon sigmoideum (Mesenterium des letzten Teils des Dickdarms – Sigmardarm)
- Mesoappendix (Mesenterium des Wurmfortsatzes, Bauchfellduplikatur, Erstreckung bis zur Appendixspitze möglich)
7. Ligamentum latum uteri
Das Ligamentum latum uteri ist ein Teil der Aufhängebänder für die weiblichen Fortpflanzungsorgane. Unterteilt wird es in
Mesovarium
Mesosapinx
Mesometrium
8. Mesorchium und Mesepididymis
Bei diesen Mesenterien handelt es sich um die Aufhängebänder von Hoden und Nebenhoden. Sie befinden sich außerhalb der Bauchhöhle.
Funktionen des Mesenteriums
Der Oberbegriff für ein Gekröse ist Mesenterium. Es bildet das aufhängende Band für den Darm und sorgt für eine Fixierung und gleichzeitige Beweglichkeit des Organs. Außerdem erfüllen die verschiedenen Mesenterien die Funktion, das jeweilige Organ mit Hilfe der durch sie verlaufenden Gefäße, Nerven und Lymphbahnen zu versorgen. Die jeweilige Aufgabe eines Mesenteriums ist damit immer vom zu versorgenden Organ abhängig.
Mögliche Krankheiten des Mesenteriums
Zu den möglichen Erkrankungen, die im Zusammenhang mit dem Mesenterium auftreten, gehört der so genannte Volvulus. Dabei handelt es sich um eine Drehung eines Abschnittes im Verdauungstrakt um seine eigene Achse. Es kommt durch diese Drehung zu einer Einschränkung der Versorgung mit Blut im betroffenen Abschnitt. Die Folge können ein Darmverschluss oder auch ein Darmgangrän (Verlust von Gewebe des Darms) sein.
Möglich sind außerdem anatomische Fehlbildungen der Mesenterien oder auch eine Verletzung aufgrund von äußerer Einwirkung (z. B. nach einer Stich- oder Schussverletzung).
Die Diagnose eines Volvulus erfolgt in der Regel anhand von Röntgenaufnahmen des Abdomens oder mit Hilfe von Ultraschall. Im Neugeborenenalter ist die Diagnose oft schwierig, denn das Röntgenbild ist meist unspezifisch. Liegt der Verdacht auf einen akuten Volvulus nahe, muss eine Notfalloperation durchgeführt werden, um die richtige Lage des jeweiligen Darmabschnitts schnellstmöglich wiederherzustellen und so Folgeschäden zu vermeiden. Meist erfolgt eine zusätzliche Fixierung. Sofern bereits Teile des Darms geschädigt sind, dass sie keine Funktion mehr aufweisen, werden sie operativ entfernt. Handelt es sich um einen Volvulus des Sigmardarms, kann die Derotation möglicherweise vorsichtig mit Hilfe einer in den After eingeführten Sonde sowie einem Einlauf erfolgen. Bei diagnostiziertem chronischem Volvulus erfolgt meist eine Fixierung des Verdauungstrakts durch Operation.